Suizidalität: Die Anzeichen erkennen kann Leben retten

Suizidalität ist ein globales Gesundheitsproblem, das oftmals verhindert werden könnte. Aus einer Studie über Menschen, die Suizid begangen haben, geht hervor, dass fast die Hälfte davon vier Wochen vor ihrem Tod eine Gesundheitseinrichtung aufgesucht hatten, was jedoch nur bei 24% im Zusammenhang mit einer diagnostizierten psychischen Erkrankung erfolgt war. Die Anzeichen der Suizidalität zu erkennen ermöglicht einer medizinischen Fachperson, ein Gespräch mit der gefährdeten Person zu beginnen und dann Massnahmen zu ergreifen, die helfen können.

Suizidalität ist ein globales Gesundheitsproblem, das oftmals verhindert werden könnte. Aus einer Studie über Menschen, die Suizid begangen haben, geht hervor, dass fast die Hälfte davon vier Wochen vor ihrem Tod eine Gesundheitseinrichtung aufgesucht hatten, was jedoch nur bei 24 % im Zusammenhang mit einer diagnostizierten psychischen Erkrankung erfolgt war.1 Die Anzeichen der Suizidalität zu erkennen ermöglicht einer medizinischen Fachperson, ein Gespräch mit der gefährdeten Person zu beginnen und dann Massnahmen zu ergreifen, die helfen können.

Alle 40 Sekunden begeht eine Person Suizid2

Die Anzeichen erkennen

Obwohl die Anzeichen der Suizidgefährdung komplex und vielfältig sind, zeichnen sich wesentliche Motive ab. Die Gedankenwelt von Suizidgefährdeten ist geprägt durch Ambivalenz (gemischte Gefühle in Bezug auf den Suizid), Rigidität (ständiges Nachdenken über den Suizid) und Impulsivität.3 Es können sich wenig konstruktive Gedankenmuster entwickeln, in denen der Suizid als einziger Ausweg erscheint. Oft äussern Suizidgefährdete ihre Absichten dadurch, dass sie bekennen, sich nutzlos oder hoffnungslos zu fühlen, oder «keinen Sinn im Leben» zu sehen.3

Weitere Warnzeichen für eine Suizidgefährdung:3,4

  • Veränderungen in der Persönlichkeit – Rückzug, Angst, Reizbarkeit
  • Negative Gefühle – Aussichtslosigkeit, Hoffnungslosigkeit, Scham
  • Kategorische Sprache – «immer», «ständig», «nichts»

Die meisten Suizidgefährdeten äussern sich zu ihren Selbstmordgedanken3

Kommunikation ist der Schlüssel

Entscheidend ist der erste Kontakt mit einer medizinischen Fachperson, die der suizidgefährdeten Person das Gefühl vermittelt, ernst genommen und angehört zu werden. Soweit möglich sollte dieses Gespräch in relativer Vertrautheit stattfinden.3 Wichtig ist, der Person genügend Zeit und Raum einzuräumen, damit sie sich wohler fühlen und öffnen kann. Eine erfolgreiche Kommunikation mit einer suizidgefährdeten Person sollte Vertrauen und Hoffnung schaffen.

Wie sollen sich medizinische Fachpersonen verhalten?3

In Ruhe zuhören

  • Die Gefühle der Person anerkennen
  • Zum Ausdruck bringen, dass die Gedanken der Person akzeptiert und respektiert werden
  • Warmherzig und mit Anteilnahme kommunizieren
  • Offen und ehrlich reagieren

Sobald ein Band der Vertrautheit geschaffen ist, können Fragen rund um die Gefährdung der Person gestellt werden.3 Verfügt sie über konkrete Mittel, um sich das Leben zu nehmen? Hat sie den Suizid geplant? Weiss sie, wann sie dies umsetzen will? Werden diese Fragen mit Mitgefühl und Anteilnahme gestellt, können sie Informationen an den Tag bringen, die dann der Prävention des Suizids dienen können, z.B. indem der Zugang zum Selbstmordmittel beseitigt und eine Unterstützungsstrategie umgesetzt wird.

Am ehesten entdeckt man Suizidgedanken, indem man die Betroffenen direkt fragt3

Bestimmte Bevölkerungsgruppen, wie z.B. Patienten mit einer Psychose, sind möglicherweise weniger offen für ein konkretes Gespräch über Suizidgedanken; allerdings wurde eine mangelnde Einsicht der psychotischen Störung mit einem erhöhten Risiko für suizidales Verhalten assoziiert,5 was eine zusätzliche Herausforderung für die Betreuung solcher Patienten darstellt.

Insgesamt kann Suizidalität ein schwieriges Thema sein, das medizinische Fachpersonal ist aber in der idealen Position, um die Anzeichen zu erkennen, Gespräche einzuleiten und die notwendigen Maßnahmen zu ergreifen, um Leben zu retten.

Brauchen Sie Hilfe? Wenden Sie sich in Krisensituationen jederzeit vertraulich an die Dargebotene Hand: Telefon 143 oder www.143.ch

Erfahren Sie mehr über die Zielsetzungen der WHO bei der Suizidprävention im Rahmen ihrer Sustainable Development Goals 2030, Lundbecks 10 Empfehlungen im Rahmen eines multisektoralen Ansatzes und welche Massnahmen Lundbeck im eigenen Unternehmen zur Suizidprävention umsetzt.

Referenzen

1. Ahmedani BK, et al. J Gen Intern Med 2014; 29 (6): 870–877.

2. World Health Organization. Preventing suicide: a global imperative. Geneva: WHO, 2014.

3. World Health Organization. Preventing suicide: a resource for primary healthcare workers. Geneva: WHO, 2000.

4. Al-Mosaiwi M, Johnstone T. Clin Psychol Sci 2018; 6 (4): 529–542.

5. Ayesa-Arriola R, et al. Eur Neuropsychopharmacol 2018; 28 (10): 1161–1172.

Sie verlassen die Progress in Mind
Hello
Please confirm your email
We have just sent you an email, with a confirmation link.
Before you can gain full access - you need to confirm your email.
Die Website wurde von Lundbeck Austria ausschließlich für medizinisches Fachpersonal erstellt.
Congress
Register for access to Progress in Mind in your country